30.04. * 13.30 Uhr
Verabschiedung von Ingazio und seiner Frau Anna aus ihrem
hübschen, komfortablen Appartement. Regen peitscht seit Stunden die Straßen.
Gestern erzählte mir Rauli noch wie lange das kühle Nass schon fehlte - et
voilá!
Die Kiste springt wieder kaum an. Also fahre ich zuerst zur
Autovermietung. Sie erklären mir, das Fahrzeug ist eben ein wenig alt, alles
sei normal. Ich gebe schnell auf.
Dann verirre ich mich in den Weiten Cubas auf der Suche nach
Antjes Appartement in Miramar. Es gibt mehrere Casa Salsaflow. Einige Hin- und
Rückwege, eine Stunde und einige Fragen später komme ich bei Edgars Mama und
seinem Bruder Dani an - eigentlich ist La Playa nur 9 min entfernt. Edgar ist
Antjes Cubanischer Mann. Die beiden haben vor ein paar Jahren geheiratet, leben
aber derzeit in Deutschland. In Cuba gibt es kein Geldverdienen für sie, Touris
fehlen um vermieten zu können.
Oh, oh… kaum Internetverbindung, kein Strom im Moment, den
hat der Regen lahm gelegt. Mein Telefon, so gut wie leer. Immer wieder
spannend, wie abhängig meine Arbeit und Konversation vom Netz sind. Und hier
noch mal mehr als anderswo.
Ich bin etwas unschlüssig, mein anderes Appartement war schon
sehr „angenehm“. Dabei wusste ich doch,
dass nicht alles angenehm ist auf Cuba. La Madre und Dani sind sehr
zuvorkommend. Sie kocht für mich - ne Scheibe Schwein. Ich will nicht undankbar
sein und esse zumindest die Hälfte.
20.00 Uhr
Ich irre wieder ein wenig in der Stadt herum, bevor ich Rey in
seinem Viertel aufgable. Wir fahren nach Havanna vieja und setzen uns in eine
Bar, in der ein Trio von jungen Musikern Jazz spielt. So jung, wie Rey sie in
einer der angesagtesten Schulen Havannas unterrichtet. Er sagt, sie sollten
etwas mehr von der Musik ihres Landes präsentieren. Er liebt sein Land trotz
allem und kann sich kein Woanders vorstellen. Wieder schmerzlich und schön!
Für mich kommen „Body and Soul“ und „On the sunny side“
gerade recht, ich singe mit. Die Gäste applaudieren. Wir reden viel, vor allem
über Flor. Er denkt noch sehr viel an sie und ich erinnere ihn besonders.
Zurück auf der Straße muss ich den Wagen mitten in einer
Gasse anhalten und schnell zum Fotografieren heraus springen. Mehr Kuba geht nicht:
ne ganze Familie des nachts an Autos und Häuserwänden gelehnt auf der Straße.
Rey passt auf wie ein Luchs.
Nachdem ich ihn abgesetzt habe, bin ich wieder in Kubas
Weiten verloren und finde irgendwann calle 34 No 2112 wieder. El coche fährt
noch, Hurra!