05.05. * 11.00 Uhr
Mein Frühstück, wie immer. Ich liebe es. Heute tausche ich
bei Anna 100 Euro zum besten Kurs, seit ich hier bin: 190 Pesos für 1 Euro. Das
Zählen dauert eine halbe Stunde und der ganze Tisch liegt voller Geld.
Merkwürdig.
Raulito hat endlich die kleinen Teile bekommen, um seinen
Wagen zu reparieren, doch jetzt ist vom vielen ausprobieren das Benzin total
aufgebraucht. Ich stelle mich wieder in die Gasolino-Schlange. Sie ist
erstaunlich klein. Allerdings wird die Station gerade aufgetankt. Anderthalb
Stunden, ich hole mir zwischendrin Cappuccino und whatsappe mit meiner
Oberbürgermeisterin. Wir werden in ein paar Tagen ein Interview haben, obwohl
sie arg unter Zeitdruck ist. Die Vorbereitung muss auf diese Weise
funktionieren… macht sie auch.
An der Station wurde diesmal ein senior abgestellt, um beim
Tanken behilflich zu sein. Schiet! Der war beim letzten Mal nicht da. Meine
großen Augen, die paar Brocken Spanisch und der flehendste Blick können nichts
ausrichten, der Kanister bleibt leer. Su Jefe hat’s verboten und er würde Ärger
bekommen. Also sage ich Rauli: lass dir was einfallen, wie wir das Benzin von
meinem in dein Auto bekommen. Si, claro! No problema! Tengo ideas diferentes.
15.00 Uhr
Rey kommt mich in meinem Appartement besuchen. Wir tauschen
uns aus, um dann morgen gemeinsam spielen zu können. Ich lasse mir Empfehlungen
zu Cubanischer Musik zwischen Jazz & Tradition geben, wir hören uns
Live-Aufnahmen von Flor und ihm an.
Am liebsten hätte ich Rey mal beim Unterrichten in seiner
Schule erlebt. Obwohl er manchmal ein wenig stieselig sein kann, lieben ihn
seine Schüler ganz bestimmt, denn auf der anderen Seite hat er die Fähigkeit,
Dinge äußerst einprägsam und imposant zu erklären oder wiederzugeben. Und was
er sagen will bringt er auf den Punkt. Das wichtigste aber ist sein Humor. Mit
58 Jahren - zu Schabernack fast jeder Zeit bereit! Wenn er auf seinem
Motorroller steigt, sieht man ihm das an.
19.30 Uhr
Ich laufe zum Restaurant „La Catedral“, wo Rey und Miriela
heute wieder auftreten. Vorbei an jeder Menge Hunden, die hier das Stadtbild
ausmachen. Sie laufen in Vedado herum, als gehörte es ihnen, einfach quer über
die Straße, Auto hin oder her und jederzeit bereit, sich von Nachbars Hund
aufwiegeln zu lassen, zu einem gemeinsamen, lautstarken und andauerndem
Abklatsch über: nein ich... – nein, ich! Wer – ich bin was? Jetzt hab ich’s
vergessen, na gut, auf zur nächsten Runde: Wauuuu...
Auf dem Heimweg dröhnt aus jedem 3 Haushalt laute Musik. Die
People hören Lionel Richie, Billy Joel oder auch mal Michael Bolton, den
Friseur mit der unglaublichen Stimme. Livemusik ist was für Touri-Gegenden,
oder das Restaurant aus dem ich gerade komme. Mein Lieblingssong von Miriel und
Rey heißt „Havanna“…
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