04 Mai, 2023

04.05.23 - Salsa und viel böser Zucker

04.05. * 12.30 Uhr

Arbeitstag. Schreiben, telefonieren, dichten, organisieren… natürlich auch im Urlaub - ha, ha!

Ich suche mir ein schattiges Plätzchen, meine Cafébar mit Sänger um die Ecke hat noch zu. Die Sportsbar macht einen Cappuccino, der den Zuckergehalt eines Desserts hat… un otro, cin azúcar por favor. Langsam begreife ich die prallen Popos und Oberschenkel der Mädels. Früchte, den ganzen Tag und auch gerne mal den bösen Zucker, der in dem Zuckeranbau-Land rar geworden ist.

Auf dem Clo muss ich mich für das Zeichen Banane oder zwei hängende Kirschen entscheiden. Ich bin nicht sicher, aber Banane wohl am ehesten nicht.

Stunden später haben sie sich an die tippende, telefonierende Tante mit den Tränen ab und zu in den Augen gewöhnt, donnern aber trotzdem wieder den Glasboden meines Mojito voll mit weißem Zucker… Muchas gracias – de nada (gern gescheh’n).

Auf dem Rückweg Bilder „meines Viertels“ – ein Mann sitzt in seinem Korbstuhl mitten in einem verlassenen, winzigen Rummel mit geschlossener Bar, zwei andere palavern lauthals, mit rauchigen Stimmen auf einer Parkbank, ein vierter liegt schlafend unter einem Baum, wie ein Toter - mitten im Geschehen.

20.00 Uhr

Zuhause angekommen muss ich mich beeilen, Mario-Alexis wartet. Sie haben in einem Restaurant mit Tanz und Livemusik a la Playa reserviert… warte mal, Nachricht… ne doch nicht, es bleibt heute geschlossen. Wir gehen wieder in die casa de la musica. Okay.

Wer hat noch 500? Die Freunde knallen die Scheine auf die Tischmitte, wie zum Skat. Natürlich knall ich mit, auch wenn ich von der Flasche dunklen Rum nur ein oder zwei Gläschen abbekomme. Sie tun mir gut, die Jungs. Ich hoffe ich ihnen auch. Man kann ihnen ihre Sorgen ansehen, aber sie haben trotzdem einen lieben Blick für mich und… sie tanzen. Der Vorhang der großen Bühne öffnet sich und ein junges Animationspaar und ein Moderator – laut! - kommen herbei getanzt und fordern das Publikum heraus. Mario geht mit allen Freunden auf die Bühne. Sie, die Tanzlehrer, werden zu bestimmten Schritten aufgefordert. Alle machen mit. Ich filme und ärgere mich wieder, dass ich Christinas (meine Salsa Lehrerin Zuhause) Schritte nicht weiter trainiert habe.

00.00 Uhr

Der Schuppen schließt, wir schnappen 2 fremde Mädels und fahren zur Promende Malecon, weil einer der Freunde Geburtstag hat. Eine Stunde später bringe ich gefühlt alle nach Hause und muss auf meinem eigenen Nachhause-Weg ständig Straßen umfahren, weil sie beginnen, alles für einen Aufmarsch abzuriegeln. Ich bin bedient und spreche kein Wort mehr mit Mario. Auch, wenn er mir angeboten hatte, mich an meinem Appartement abzusetzen und dann 1 ½ nach Hause zu laufen, damit er mich sicher weiß. Klar, dann hätt’ ich besonders gut schlafen können. Also, hoy no hay besito para ti!














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