02.05. * 10.00 Uhr
Frühstück eine Stunde früher, ich bin ausgeschlafen und
mache mich für den Umzug fertig. Mama Edgar macht ihren herrlichen Kaffee und
irgendwie ist es mir ein wenig unangenehm zu gehen. Ich verspreche zu schreiben
und bedanke mich viele Male.
12.00 Uhr
Ich suche die Tankstelle, die für Touristen angegeben wurde
und stehe 2 Stunden in der Schlange. 600 km sollte ich mit einem Tank kommen,
so der Mann bei der Übergabe. Ich habe keine 200 km hinter mir und die Anzeige
zeigt vielleicht noch ein Drittel. Ich tanke lieber. Rauli sagt, was für ein
Glück… nur 2h anstehen! In den nächsten Tagen werde ich versuchen einen
Kanister für ihn zu füllen dort.
14.30 Uhr
Ignazio und Anna freuen sich, mich wiederzusehen. Ich
beziehe mein altes Appartement und fühle mich sofort Zuhause. Um die Ecke
warten Cappuccino und der wippende, hargere Sänger .
17.30 Uhr
Fertig zum Losgehen. Antje und Edgar haben einen Guide für
mich gefunden, der mich in die Casa de la musica a la Playa begleitet. Ich soll
um 18.00 Uhr zu einem Konzert mit Alain Perez, einem Salsa-Star, vor der Halle
sein, (Konzertbeginn 18.30 Uhr) weil wohl meist 2 Konzerte am Abend stattfinden… weit gefehlt!
Auch diesmal verlasse ich den Pfad meiner Irrungen durch
Cubas Straßen nicht und brauche ewig für einen 10min Weg. Edgars Freund
Mario-Alexis hält schon nach mir Ausschau, als ich um 18.15 Uhr eintreffe. Er
steht mit seiner Gang vor dem herrlichen Gebäude, wir sind die Ersten. Von
drinnen klingen die letzten Töne des Soundchecks – laut. Eine halbe Stunde
später dürfen wir rein, ich zahle brav Eintritt für Mario, das macht man hier
so…
Wir bekommen einen Tisch, hinten, neben den Soundmen.
Goldrichtig, wie sich später herausstellen soll. Auch im Saal sind wir die
Ersten, beeindruckend, mit einem Hauch von großartiger Geschichte, wie so
vieles, das ich bisher gesehen habe. Wir sind fünf und werden mehr, je später
Der Abend. Eine Flasche Havanna, 3 Cola, 3 Energiedrinks für’s erste. Die Lady
ist neu und muss 4000 Pesos zahlen. Als würde man erst einmal seinen guten
Willen zeigen müssen oder die Meute testet, wo die Kotzgrenze ist. Trotzdem
gefallen sie mir gut. Sie sind herzlich, witzig und beschützend. Allen voran
Mario!
Ich hole 30 Euro (da Kurs zwischen120 – 190 Pesos für 1 Euro
schwankt = 3900 – 5700 €) aus der Tasche und sage – mehr hab ich nich. Das geht
in Ordnung.
20.00 Uhr
Der Laden beginnt sich zu füllen, in den Gängen beginnen die
ersten Paare sich warm zu tanzen. Ein weiterer Freund nach dem anderen gesellt
sich zu uns, mafiöse Gespräche am Nebentisch. Wir trinken und lachen, ich
fotografiere. Aus den Lautsprechern und an den Videowänden Musik – laut.
21.00 Uhr
Er erscheint! Alain Perez mit 11 köpfiger Band (key, b, g,
dr, perc, tb, 2tr, sax, 2backvoc), in Trainingshosen und T-Shirt mit einem Zopf
bis zum Po - zu laut. Die Crowd kennt es nicht anders und ist sofort dabei,
tanzen, zuhören, knutschen - mir platzten die Ohren. Was immer Alains Stimme
hergeben würde, es erstickt in den hohen Mitten der Lautstärke. Ich laufe in
alle Ecken und fotografiere, die Menschen mögen ihn, er wirkt sympathisch. Und
sie lassen sich gern fotografieren – zumeist. Ich denke es verleiht auch
Bedeutung und Respekt. Ich muss mir keine Mühe geben zuvorkommend zu sein.
Mario fragt unentwegt ob alles gut ist para mi. Angenehmes
Gefühl. Er bekommt kleine Küsse dafür. Alle seine Freunde sind
Salsa-Tanzlehrer. Er auch. Scheiße, ich kann’s immernoch nicht richtig und
ärgere mich die Schritte für eine perfekte Drehung immr noch nicht aus dem FF
zu können. Mario-Alexis schaut drüber hinweg und nimmt, was eben geht. Wir
lachen viel und man bemerkt nicht, wie die Zeit vergeht. Die tanzenden Freunde
landen irgendwann auf der großen Bühne bei Alain. Unglaublich, was für ein
Abend!
02.00 Uhr
Ups! Raus hier...
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